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Allgemeines

Bau- und Planungsgeschichte

Das inmitten von Wohnhäusern in Nürnberg/Schweinau, ein wenig versteckt zur Nopitschstraße liegende Gotteshaus St. Wolfgang, geht in seiner Planung auf die beiden Nürnberger Architekten Dr. Winfrid Leonhardt und Dipl. Ing. Peter Leonhardt zurück. Die Grundsteinlegung zur Wolfgangs Kirche erfolgte am 15. September 1957 durch Domkapitular Franz Eichhorn. Die Bauausführung, die Erd-, Maurer-, Beton- und Dichtungsarbeiten, übernahm die Nürnberger Baufirma Scheidacker. Der Rohbau war bald fertiggestellt. Noch vor Wintereinbruch konnte das Dach gesetzt werden, wobei die Zimmermannsarbeiten durch die Nürnberger Firma Kurz, die Dachdeckerarbeiten durch den Betrieb Tschada aus Nürnberg durchgeführt wurden. Weiterhin waren folgende Nürnberger Firmen beteiligt: Firma Lochner (Flaschner Arbeiten), Firma Gerhard (Verputzarbeiten), Salomon u. Sohn (Schreinerarbeiten), Firma Pilhofer (Glaserarbeiten), Firma Fesel (Malerarbeiten), Firma Hilpert (Installation) und Firma Stoll (Elektroarbeiten).

Namenswahl St. Wolfgang und Weihung

Dem heiligen Wolfgang sollte dieses Gotteshaus geweiht sein. Der heilige Wolfgang wurde im Jahre 924 geboren und war von 972 bis 994 Bischof in Regensburg. Er war der Erzieher des Bamberger Bistumpatrones Kaiser Heinrich II. und wurde deshalb zum Patron erkoren. Am Samstag den 17. Mai 1958 fand um 16:30 Uhr die Außenweihe der Kirche statt. Am Sonntag den 18. Mai 1958 Vormittag wurde während eines dreistündigen Pontifikalamtes von dem Bamberger Metropoliten, Se. Exzellenz Erzbischof Dr. Josef Schneider mit dem damaligen Ortspriester aus St. Bonifaz, Anton Müller das katholische Gotteshaus „St. Wolfgang“ mit dem Hauptaltar geweiht. Am 1. November 1967 wurde St. Wolfgang von der Pfarrei St. Bonifaz abgetrennt und zur Pfarrei erhoben.

Außenbau

Die aus rötlichen Backstein bestehende Fassade (Sichtmauerwerk) ist ein in sich geschlossener, breitgelagerter Bau mit Satteldach über rechteckigem Grundriss. Der 39,70 m lange und 25,50 m breite quadratförmige Längs Bau zeigt im Grundschema seines westlichen Aufrisses fünf mittig angeordnete hochrechteckige Fensterachsen zu jeweils zwei schattennutigen Vertikalbahnen. Diese sind in die glatten Wandflächen eingeschnitten. Die planen Flanken entsprechen im Inneren der Kirche dem südlichen Eintrittsbereich sowie der nördlichen Chorpartie. Die Kirche strahlt eine markante Geschlossenheit, eine existenzielle Kraft aus. Der Südgiebel ist der Friesenstraße zugewandt und wird durch quadratische Wandöffnungen perforiert. Bei der Westlichen Eingangstür ist das Stufengebet in lateinischer Sprache eingraviert.

Vorgesehen im 1956 gefertigtem Baumodell sollte die Kirche einen fünfgeschossigen Turm erhalten. Dieser kam aber aus Kostengründen nicht zur Ausführung. Somit hat auch die St. Wolfgang Kirche keine Glocken, die zum Gebet läuten sollten.

An der Westseite der Sakristei grenzt das einstöckige Pfarrgemeindehaus mit Kellergeschoss an.

Fenster

Es sind an der Westseite fünf lange und in der Ostseite fünf kurze Fenster mit farbenprächtigem Glas. Es werden fünf Sinne angesprochen: Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken und Riechen. Die fünf Fenster bilden jeweils ein Paar, verbunden und zugleich getrennt durch das Baumaterial.

Die drei großen mittleren Fenster auf der Evangelienseite stellen die Heilige Dreifaltigkeit dar. Das Mittelfenster zeigt ein Dreieck mit dem Auge Gottes, das links daneben verweist auf ein Kreuz mit einem Fisch, das Symbol für Jesus Christus und das rechte Fenster ist dem Heiligen Geist gewidmet. Die übrigen Fenster neben dem Eingang würdigen das Leiden unseres Herrn Jesus Christus: Schweißtuch Veronikas, Speer und Ysopstengel, Geißel, Nägel, Dornenkrone und Purpurmantel. Die Fenster im Seitenschiff stellen die Elemente dar: Feuer, Wasser, Luft und Erde.

Innenbau

Eine Stahlbetonkonstruktion aus konischen verlaufenden Freipfeiler zwischen den Fenstern und Unterzüge, wie auch eine Decke bilden die statisch tragenden Elementen. Darauf wird die aus Holz verkleidete Decke getragen, genauso entlang des Giebels.

In katholischen Kirchen ist der Hauptaltar zentraler Ort der Eucharistiefeier, als Zeichen der Gemeinschaft mit Christus. Er wird beim Einzug und vor dem Auszug jeder Heiligen Messe von den Zelebranten mit dem Altarkuss geehrt. Der aus Muschelkalk erbaute Hauptaltar, ist ein Kunstwerk besonderer Schönheit. Der um vier Stufen erhöht liegende und in seiner Breite mit der des Langhauses korrespondierende Chor ist trotz seiner Schlichtheit, zum liturgischen Zentrum geworden. Auf einem 18 cm hohen Sockelkranz mit einer 10 cm Einbuchtung steht der Hauptaltar mit einer Länge von 3,50 m, Breite 1,10 m und einer Höhe von 1,00 m. Über dem Altar hängt ein Kruzifixus aus Bronze vom Bildhauer Goppel.

Der Tabernakel wurde nach einem Entwurf von Peter Leonhardt aus vergoldetem Stahlblech von Held gefertigt. Auf einem kleinen Sockel steht eine Stütze aus roten Backsteine 1,20 m hoch auf 0,80 x 0,80 cm und darauf eine Kalkmuschelplatte. Im Jahre 2011/2012 wurde der vergoldete aus Messingblech überarbeitete Tabernakel L= 0,80 m, B= 0,40 m und Höhe= 0,40 m auf einen Betonsockel 0,60 x 0,40 m mit einer Höhe von 7 cm gesetzt. Auf der Vorderseite präsentiert der Schrein zwei Kronen: die Dornenkrone und die Himmelskrone.

Am Seitenschiff steht eine Muttergottes mit Kind, die von dem 1904 in München geborenen Bildhauer Luis Rauschhuber geschaffen wurde. Das Antlitz Mariens ist zart und lieblich, ihre Hand schmiegt sich an die Brust des Kindes; eine stille Geste für die Liebe der Muttergottes zu ihrem Sohn.

Der heilige Wolfgang in Relief- Form an der Ostseite der Innenwand angebracht ist ein Tonepitaph von Theophil Steinbrenner und würdigt sein Leben. Der Heilige steht frontal dem Beschauer zugewandt vor dem Bamberger Dom. Als Attribut hält er in der rechten Hand das Beil. Die Mitra auf seinem Haupt zeichnet Wolfgang als Bischof aus. Im linken Bildteil verteilt der Heilige Brot an die Kinder und im rechten musiziert der Kirchenpatron mit ihnen.

In den Nürnberger Zeitungen Mitte Juli 1969 stand einst geschrieben: „die katholische Kirchengemeinde St. Wolfgang hat eine neue, von Hans Gerd Klais aus Bonn erbaute Orgel, die von Dekan Paul Holzmann am 13. Juli 1969 eingeweiht wurde“.

Die Klais Orgel ist drei Meter breit, neun Meter hoch, hat 21 klingende Register und 1374 Pfeifen, davon 86 aus Holz, 30 aus Kupfer und 1258 aus Zinn. Am Anfang, also gleich nach der Weihe wurde auf einem Harmonium gespielt. Es war der Wunsch der Gläubigen, nach elf Jahren, eine eigene „Königin der Instrumente“ wie man eine Orgel nennt zu erwerben.

Im Inneren Bereich der Kirche St. Wolfgang sind noch: Nebenaltar mit Statue der Mutter Gottes und Kindelein, Weihwasserbecken, Taufbecken, Beichtstühle, Bilder vom Kreuzweg an der Wand, Standbilder, Ambo, Glöckchen bei Messbeginn, gepolsterte Sitzbänke und Kniepolster, Beleuchtung…

Dieses Gotteshaus ist dem Heiligen Wolfgang geweiht, der am 31. Oktober seinen Namenstag hat.